Montag, 25. April 2016
Abenteuer-Urlaub I
Vor 4 Wochen war es endlich so weit! Besuch aus Deutschland stand vor der Tür: Mama, Papa und Johanna :)
Ich hab auch dringend Ferien gebraucht. Zehn Wochen Schule am Stück waren nach einem dreiviertel Jahr chillen schon sehr anstrengend!

Wir hatten eine straffe Route vor uns. Haben dafür auch seeeehr viel gesehen. Das zeige ich euch in ganz vielen Bildern.

Und am Schluss noch einige exklusive Namibia-Urlaubs-Tipps!

Solitaire - erste Eindrücke der wunderschönen namibischen Landschaft







Mariental - Nashorn im Garten





Gibeon - hier wollten wir uns einen Meteoriten ansehen. Laut Reiseführer sind im ganzen Gebiet um Gibeon Bruchstücke von ihm zu entdecken. Also in das Dörfchen reingefahren, leider kein Hinweis auf irgendeinen Meteoriten. Stattdessen haben wir dann eine kleine Rundfahrt durch das Dorf gemacht. Diese haben wir dann zu einer eineinhalbstündigen Irrfahrt ausgeweitet, da wir nicht mehr aus dem Ort herausgefunden haben, es sah aber auch alles so gleich aus. Die Menschen, Esel und Kühe fanden es sicher sehr amüsant, dass wir 5mal an ihnen vorbeigefahren sind - ist wenigstens mal was los!
Es ist sehr interessant zu sehen, wie die Menschen hier oft leben. Weit und breit nichts, wenn man die Straße entlangfährt und dann taucht auf einmal ein Ort auf. Wellblechhütte an Wellblechhütte mit Tieren im Garten. Alles ist irgendwie zusammengeschustert und in den Orten gibt es nur das nötigste - eine Schule, ein Supermarkt, eine Tankstelle.
Für uns aus Deutschland, unvorstellbar, wenn ich daran denke, dass es für mich schon nervig ist, zehn Minuten zum nächsten Supermarkt zu laufen.



Mariental - Hardap Damm



Okahandja - unsere Lieblingslodge.



Okahandja - Cultural Tour

deutscher Papa mit Herero Papa



African taxi







Waterberg





Herero-Frauen in ihren traditionellen Gewändern. Die Familie wollte unbedingt ein Foto mit uns machen. Da sagen wir natürlich nicht nein :)



Okonjima - Africat. Auf diesem Gelände sind mehrere Leoparden, Geparden und andere Wildtiere. Ein Teil der Leoparden hat ein Halsbald um, so dass die Guides die Tiere orten können. Wir sind mit einem Safari-Auto rumgedüst und der Guide hatte eine Antenne, die ihm Töne gegeben hat, je nachdem wo ein Leopard ist. Auf einmal hatten wir die Spur von einem Leoparden und sind in seine Richtung gedüst. Dann hat der Guide gesagt, irgenwo auf der rechten Seite vom Auto muss der Leopard sein. Wir schauen uns alle um, Ferngläser in der Hand und megaaufgeregt. Dann dreht sich der Guide nach links und gestikuliert wild. Der Leopard liegt 2 Meter vom Auto entfernt im Gebüsch. Das war unglaublich, wie nah wir den gesehen haben, er hat sich nicht von uns stören lassen und einfach weitergeschlafen.









Ai Aibas - Rockpainting Lodge





Living Museum - das Leben der San



unser Lieblingsgetränk: Rock Shandy !!! Das werde ich auf jeden Fall bei uns daheim einführen - Tonic Water mit Zitronenlimo und ein paar Tropfen Angostura (Bitterlikör). Sehr lecker und erfrischend!



Twyfelfontein - verbrannter Berg, Orgelpfeifen, versteinerter Wald, Felsgravuren











Skelettküste




Soooo.. nun einige Reisehinweise von mir ! :D

Große Aufmerksamkeit ist beim Autoverleih geboten! Checkt unbedingt, ob euer Wagenheber funktioniert!! Unser Auto hatte einen kleinen Wagenheber, den man ganz normal, kurz vor den Reifen platziert. Und sogar noch einen zweiten, der das ganze Auto hochheben soll. Aber man geht ja eigentlich eh nicht davon aus, dass man einen von beiden verwenden muss.
Aber falsch gedacht, nach einer Woche reisen hatten wir eine zehn Zentimeter langen und zwei Zentimeter dicke Schraube im Reifen stecken, und zack war die Luft weg. Wir sind noch schnell zurück zu einer Farm gefahren, es könnte ja sein, dass wir Hilfe brauchen. Also Wagenheber ausgepackt und in den Boden. Schade, ist natürlich überall Sand und Schotter, also erst mal auf die Suche nach einem Brett machen, auf dem der Wagenheber gut steht! Dann den Wagenheber angesetzt, nur leider passt das Drehteil nicht zum Wagenheber dazu. Der Hebel ist immer rausgerutscht aus dem Wagenheber. Naja, wir haben aber ja noch einen zweiten Wagenheber. Aber den konnten wir nach dem ersten Ausprobieren gleich wieder zur Seite legen. Der geht gar nicht. Letztendlich haben wir es mit der Hilfe einiger Farmleute doch geschafft und wir konnten weiterfahren.

Zwei Tage später, wir wollen gerade das Tor zur Skelettküste passieren - ich steige aus dem Auto aus und vernehme ein mir leider bekanntes Geräusch. Der Hinterreifen verliert schon wieder Luft. Kein Problem, denken wir uns - wir haben ja nicht nur einen, sondern zwei Ersatzreifen dabei! Was für ein Glück, der zweite versteckt sich unter dem Auto. Man muss nur den Hebel vom Wagenheber durch ein Loch schieben und man kann ihn dann rausdrehen. Leider hat das ja schon nicht beim Wagenheber funktioniert, so war es dann auch beim Ersatzreifen. Zehn EInwohner haben am Auto rumgewerkelt und wir haben 5 Autos angehalten. Der letzte hatte schließlich ein passendes Gerät und wir sind an den Reifen rangekommen!

Also checkt genau ab, ob Wagenheber funktioniert, lasst euch das am besten mal vorführen und lasst die kaputten Reifen sofort im nächsten Ort flicken!

Unsere letzten Tage haben wir dann in Windhoek verbracht und sind ein bisschen in der Stadt bummeln gegangen. Bei einer kurzen Pause auf einer Bank haben wir der Mama ihren Rucksack eine Sekunde aus den Augen gelassen und weg war er. Handy, Foto, Uhr, Brille, Geldbeutel, selbstgenähter Rucksack - alles weg! Wir haben uns so geärgert und ein paar Frauen aus dem Einkaufsladen haben gesagt, wir sollen sofort die Polizei rufen, die können uns helfen. Ich hab mir nur gedacht, wir sind in Windhoek, riesen Stadt, was wollen die da machen. Aber dann haben wir halt mal gewartet, weil die eine Frau gesagt hat, sie kennt den Dieb, sie hat ihn beobachtet. Ja gut, aber wir sind immer noch in Windhoek mit was weiß ich wie vielen Einwohnern, was soll das bringen. Die Verkäuferinnen haben aber immer wieder gesagt, die Polizei hilft uns, wir sollen uns keine Sorgen machen.
Die Männer von der Polizei haben sich dann den Dieb beschreiben lassen und ihr Handy mit tausenden Verbrecherfotos ausgepackt. Die Frauen haben dann den Dieb ausgewählt und die Polizeit hat sich auf den Weg gemacht, ihn zu suchen. Sie fahren jetzt ins Township, versuchen ihn ausfindig zu machen und versuchen die Sachen zurückzubekommen. Ja genau und der gibt uns das auch sicher zurück, denken wir uns und haben eigentlich schon abgeschlossen mit den ganzen Sachen. Zum Glück waren keine Dokumente drin, sondern nur Wertsachen. Wir waren traurig wegen den Bildern, und haben uns einfach total geärgert. Sind dann noch ein bisschen durch die Stadt gelaufen, haben in ein paar Abfalleimern nachgeschaut, aber leider nichts gefunden. Nach eineinhalb Stunden bekomme ich einen Anruf vom Polizisten, der fragt wo wir sind. Ich frage ganz aufgeregt, ob er was rausgefunden hat, aber er sagt mir nichts und will sich nur mit uns treffen. Also warten wir kurz und da kommt der Polizist mit Rucksack in der Hand an!! Ich spring auf und kann es gar nicht glauben! Wr haben dann den Rucksack ausgeleert - im Laden natürlich! Als erstes fällt uns die Plastiktüte entgegen, in der unser Rucksack beim Diebstahl weggebracht wurde :D und sonst taucht auch alles auf, was drin war. Das Geld nicht, aber darüber haben wir uns auch nicht mehr geärgert, wir waren einfach sooo froh, dass der ganze Rest wieder da war und konnten es einfach nicht glauben! Wir waren den Frauen im Laden total dankbar, weil sie die Polizei gerufen haben und auch den Polizisten. Was auch immer die für einen Deal mit den Dieben haben, wir haben unser Zeug zurück und sind glücklich :)

Es waren wunderschöne zwei Wochen mit meiner Familie, ich hab die Zeit sehr genossen! Danke :)

.. heute morgen ist der zweite Deutschland-Besuch, Holger und Eva in Namibia gelandet und am Freitag düsen wir los auf unseren Namibia-Camping-Urlaub. Johanna ist auch noch in Namibia, sie kommt am Donnerstag wieder nach Swakop und dann kann es losgehen in den Abenteuerurlaub. Für die Mama war unser Urlaub schon Abenteuer genug.

Gerade sitze ich in der Schule und hab einfach nichts zu tun. Vielleicht kann ich gleich noch ein bisschen weiterschreiben.
Meine Eltern haben nämlich ein paar Sachen aus Deutschland mitgebracht, die wir im Township verteilt haben und wir waren die letzten Wochenenden dauernd unterwegs - bei der Johanna auf Harnas und an der Spitzkoppe!

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