Mittwoch, 16. März 2016
♥ Afrika ♥
Soooo, endlich komme ich mal wieder dazu, hier was zu schreiben.. bin zur Zeit nämlich ziemlich busy in Swakop! :)



Hab mich mittlerweile super eingelebt in Namibia und habe auch außerhalb der Schule, was ja eigentlich mein Hauptjob ist, einige Beschäftigungen!
Montags und mittwochs gehe ich wie schon erzählt immer ins Township und jetzt habe ich noch mit dem Surfen angefangen!! Wenn man das Meer direkt vor der Haustür hat, muss man das natürlich auch nutzen!
... und surfen macht soooo viel Spaß! Ich hab schon mal 2011 einen Surf-Kurs in Portugal gemacht und kann erstaunlicherweise noch einiges.
Ich möchte mir auch ein Board kaufen, da ich sonst jedes mal für's Leihen bezahlen muss. Ein gebrauchtes Board bekomme ich hier für ca. 60 Euro. Das einzig schreckliche ist das Anziehen vom Neoprenanzug. Gestern hab ich einen gestestet, den ich dann evtl. kaufen könnte. Das war ein Stress, den anzuziehen. Ich habe ca 15 Minuten gebraucht, da reinzukommen, Kathi (eine andere Praktikantin) und Geesche (die Surflehrerin) saßen nur da und haben mich ausgelacht. Heute habe ich davon Blasen an den Fingern.
Aber es macht einfach unglaublich viel Spaß, wenn man eine super Welle erwischt und auf dem Board Richtung Strand düst.
Oder wenn man am späten Nachmittag surft, die Sonne fast schon untergeht und 3 Meter über einem ein Schwarm Flamingos fliegt!



Langsam habe ich also auch hier ein geregeltes Leben mit festen Terminen, aber trotzdem kommt für mich kein langweiliger Alltag oder Stress auf. Ich versuche jede Minute mit etwas schönem zu füllen und die Zeit hier voll zu genießen und zu nutzen. In Deutschland liege ich mal einen Tag im Bett und lese nur oder schau fern, so dass meine Mitbewohner schon mal nach mir geschaut haben, ob's mir gut geht. Hier habe ich sofort ein schlechtes Gewissen, wenn ich einen Tag nur daheim zu verbringe. Das erlaube ich mir nur nach dem Feiern oder wenn ich krank bin.
Das ist zur Zeit echt eine schöne Erfahrung, die ich da mache. Ich genieße die kleinen Momente und freue mich über Kleinigkeiten versuche mich von nichts stressen zu lassen. Ein paar der schönen Momente möchte ich mit euch teilen...

Vor zwei Wochen haben wir der lieben Kathi in Omaruru einen Überraschungsbesuch in Omaruru abgestattet. Eigentlich wollten wir ein Geburtstags-Zelt-Wochenende an der Spitzkoppe verbringen. Mittlerweile haben wir uns echt schon ein bisschen die afrikanische Gelassenheit und Ungeplantheit angewohnt, am Tag vor dem Wochenende haben wir grad mal das Auto ausgecheckt. Leider ist die Kathi dann krank geworden und wir haben den Ausflug verschoben.
Am Freitagabend haben wir dann spontan beschlossen, Samstag in der Früh zu ihr nach Omaruru (2,5 h Fahrt) zu fahren, um sie zu überraschen! Also am Abend um 11 Uhr noch einem Taxifahrer geschrieben und am nächsten Morgen konnte es losgehen.
Zusammen haben wir einen sehr schönen Amarula-Geburtstag verbracht :)
Ihr seht schon, Amarula ist hier unser neues Lieblingsgetränk. Aber wenn wir schon den Bachelor nicht schauen können, bleibt uns wenigstens das!
An die Mädels daheim: Trinkt bitte mal beim nächsten Bachelor-Abend einen Don Pedro und denkt an mich! Eine Kugel Eis und Amarula drüber.. lecker :)



Bei einem leckeren Stückchen Amarula-Kuchen auf dem Schulhof in Omarurur habe ich an diesem Tag auch den kleinen Joseph kennengelernt. Er hat die ganze Zeit unserer Kuchen angestarrt, dass wir ihm ein Stückchen Apfelkuchen abgegeben haben und zack saß er bei uns am Tisch und ich habe Freundschaft mit ihm geschlossen. Wir haben zusammen Handy gespielt (mit einem Stück Zewa) und haben auf das "Handy" mit Steinen ein Gesicht gelegt. Nur leider wollte er immer die Ohren oder die Nase aufessen.
Er hatte einen kleinen Kinderwagen dabei, in dem ich ihn dann ein bisschen rumkutschiert habe. Er hat sich reingechillt und ich habe ihn gefragt, ob er schläft. Seine Antwort: "NOOO, I'm a man!" :D
Am Ende habe ich ihm noch gezeigt, wie man Papierflieger bastelt und schließlich waren wir beide glücklich! Zum Abschied hat er mir seinen Papierflieger geschenkt und gesagt: "This is yours, forever!"
Also hab ich ihm auch meinen geschenkt und wir haben jetzt Freundschaftspapierflieger. ♥









Die Kinder sind hier einfach so süß, ich hab dem Alex schon angekündigt, dass ich eventuell eins mit einpacke. Im Township war letztens ein Mädel auf einmal vom Spielfeld verschwunden und hat sich um ein schreiendes ca 3 Monate altes Baby gekümmert. Das Baby ist mit seiner 5-jährigen Schwester hergekommen, die es auf dem Rücken mit einem Tuch geschnallt hatte. Als ich sie gefragt habe, ob sie wieder mitspielen möchte hat sie gesagt: "But I have no one to look for my little baby-husband!"
Kein Problem, da bin ich doch sofort hilfsbereit und schnappe mir den kleinen und renne ab sofort mit ihm im Arm den Mädels beim Netball hinterher und pfeife sie.

Im Township macht es weiterhin sehr viel Spaß. Am Anfang sind wir zum Platz gefahren und kein Kind war weit und breit zu sehen. Doch mittlerweile warten sie alle schon am Platz und kommen uns entgegengerannt, sobald sie unser Auto sehen oder hören. Das ist echt toll, wenn sie sich so auf uns freuen.
Am Ende des Trainings verteilen wir immer Wasser an die Kinder. Da freue ich mich auch immer drauf, denn nun habe ich Zeit, mich mit den Mädels zu unterhalten oder sie zeigen mir ein paar ihrer Dance-Moves. Ich soll ihnen auch immer was vortanzen, doch stellt euch mal hin vor 15 afrikanische Mädels, die einfach von Geburt an tanzen können und tanzt denen was vor. Letzte Woche haben sie wieder nachgefragt, also habe ich ihnen mal schnell den Walzer beigebracht.



Letztes Wochenende haben wir einen Ausflug nach Walvis Bay, ein kleines Örtchen 30 km entfernt von Swakop. Da haben wir eine Kajak-Tour zu Robben gemacht. Wir sind direkt in die Robben-Kolonnie gefahren. Meistens sind sie von uns weggeschwommen, als wir ihnen zu nahe gekommen sind, doch eine hat gerade auf dem Rücken gechillt und nicht gecheckt, dass wir auf sie zufahren und so konnten wir sie streicheln.





Auf dem Rückweg hatten wir auch noch ein super Erlebnis. Unser Guide wollte uns wieder zurückfahren, doch plötzlich sind wir mit dem 4x4 im Sand stecken geblieben. Wir haben noch gelacht und waren total entspannt, weil wir gedacht haben, unser Guide wirkt so erfahren, der checkt das schon aus. Dann mussten wir 6 Mädels aber doch iwann aussteigen und das Auto anschieben. Das hat leider nichts gebracht, also haben wir ein bisschen versucht, den Sand wegzubuddeln und der Guide hat den Wagen angehoben, aber leider sind wir nicht rausgekommen. Kerstin und Jule haben dann all ihren Charme spielen lassen und haben ein Auto mit 4 Südafrikanern angehalten, die das Auto dann aus dem Sand abgeschleppt haben.
Unser Guide hatte dann die glorreiche Idee, nochmal zurückzusetzen, um den Weg für den nächsten Fahrer zu ebnen und zack, wieder im Sand versunken. Also nochmal abschleppen.
Aber wie gesagt, wir sind ja alle in Afrika und total gechillt, also verdirbt uns das auch nicht die gute Laune!





Vor ein paar Wochen haben wir wieder in Omaruru einen sehr schönes Wochenende verbracht. Einen Tag waren wir auf einer Lodge mit Pool und direkt dahinter die wunderschöne afrikanische Landschaft!
Am Abend bin ich dann dem ersten gefährlichen Tier hier in Namibia begegnet. Wir sind abends mit einem Auto Richtung Schule gefahren und ich habe direkt vor dem Schultor eine Schlange entdeckt. Johanna (eine andere Praktikantin) wollte unbedingt raus und die Schlange genauer ansehen. Also sind wir alle aus dem Auto ausgestiegen und haben uns die Schlange angeschaut, die sich hinter einem Stein versteckt hat. Sie hatte ein sehr interessantes Muster, wie ein Zebra. Die Einheimischen, die dabei waren haben uns erzählt, dass sie Menschen töten kann, aber irgendwie haben wir das nicht geglaubt und wir sind einfach nicht weggegangen.
Später habe ich die Schlange mal im Internet gesucht. Es war eine afrikanische Speikobra, die sich aufstellen kann und einen dann anspuckt. Das Gift ist so gefährlich, dass man davon erblinden kann.
Ab jetzt werde ich wirklich vor jeder Schlange genügend Abstand halten.










Ich genieße die Zeit hier in Namibia, vor allem auch mit den lieben Mädels, die hier mit dabei sind.
Aaaaber in 3 Tagen bekomme ich endlich Besuch von meinen Eltern und von der Johanna!! Ich freu mich so drauf! Morgen ist der letzte Schultag vor den Osterferien und wir können ein bisschen in Namibia rumreisen. Die Osterferien sind hier nur eine Woche, aber von der Schule aus habe ich die Woche danach auch noch freibekommen, also habe ich ganz viel Zeit für meinen Besuch!!

Nach den Osterferien ist das Term auch bald wieder zu Ende. Ich habe noch dreieinhalb Wochen Schule, davon sind zwei Wochen Examenszeit. Die Schüler schreiben am Ende eines jeden Terms ein Examen, was die Hälfte ihrer Term-Note ausmacht.
Und dann habe ich wieder Ferien, da bekomme ich dann schon wieder Besuch und das Reisen geht weiter!!!


.. das war's auch schon wieder, nach den Ferien gibt es dann ganz schöne Bilder von Namibia!
Genießt eure Zeit, so wie ich hier jeden Moment genieße, ärgert euch nicht über irgendwelche Kleinigkeiten, sondern freut euch lieber über kleine schöne Momente in eurem Leben!
Das ist meine erste große Afrika-Erkenntnis, also nehmt sie euch zu Herzen! :))))))

.. eure Christine ♥

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